Der Erstbesitzer meines ehemaligen Wartburgs wollte neben dem Auto auch seinen Anhänger verkaufen. Das Angebot kam mir sehr gelegen, da ich auf diese Weise sämtliche zum Wartburg dazugehörigen Ersatzteile ohne Probleme mit nach Hause nehmen konnte. Die 206 x 150 cm große Ladefläche bot dafür ausreichend Platz.


Technische Daten:

Hersteller: Harry Heinemann Karosseriebau, Gotha

Typ und Ausführung: HP 500.01/4

Erstzulassung: 25.10.1983

Fahrzeug-Ident-Nummer: 4225XX

Leergewicht: 200 kg

Nutzlast: 300 kg

Kastenmaß: 206 x 150 cm


Historie:

Der Vorbesitzer hatte den Anhänger am 16.12.1983, zwei Monate nach der Erstzulassung, für einen Preis von 2.000,- M in Tambach-Dietharz gekauft.

Im Bezirk Erfurt, Kreis Sömmerda, wurde der Anhänger dann mit dem amtlichen Kennzeichen FB 36-21 zugelassen. Später lief der Anhänger unter der Nummer SÖM D 33. Seit dem 03. April 2012 hat er das Kennzeichen HSK WD 83.


Neuaufbau:

Da der Anhänger ein Nutzfahrzeug ist und in den knapp 30 Jahren seines Daseins vom Vorbesitzer oft genutzt wurde, musste über kurz oder lang etwas Arbeit investiert werden. Ursprünglich wollte ich nur die Reifen erneuern. Da die alten "Pneumant" noch aus DDR-Zeiten stammten und auf den Flanken ein "III. Wahl"-Stempel war, wurde das allerhöchste Zeit. Als die Reifen schon einmal runter waren, habe ich die Felgen an der Arbeit sandstrahlen und in der Farbe RAL 9006 pulverbeschichten lassen. Nun wollte ich diese neuwertigen Räder nicht auf einen so mitgenommen aussehenden Anhänger aufziehen. Ich dachte mir: "entweder ganz oder garnicht" und so entschied ich spontan den Anhänger neu aufzubauen.

Am gleichen Tag, den 15. August 2012, baute ich den Anhänger komplett auseinander. Das Holz ansich war noch im recht guten Zustand, aber die Bodenplatte war nichts mehr wert. Abends war das Ziel des Tages erreicht und die Beplankung sowie der Boden komplett demontiert.


16./17. Aug. 2012

Die alte Farbe und den Rost habe ich mit der Flex entfernt. Dabei ist am rechten Radkasten eine Durchrostung zum Vorschein gekommen.


23. Aug. 2012

Um 15 Uhr hatte ich einen Termin bei einem Bekannten in Züschen. Er hat mir am Radkasten ein neues Blech eingesetzt, die beiden Radkästen wieder angepunktet, sowie eine neue Zurröse angeschweißt, die beim Vorbesitzer mal abgerissen war. Anschließend habe ich das eingeschweißte Blech noch verspachtelt.


24. Aug. 2012

Nachdem ich den kompletten Anhänger mit Entfetter und Industriereiniger gesäubert hatte, habe ich zunächst die beiden Radkästen grundiert und anschließend angefangen die neue Farbe (Hammerite, schwarz glänzend) aufzubringen.


27. Aug. 2012

Der Anhänger wurde zu Ende gestrichen.


28. Aug. 2012

Die komplette Unterseite wurde mit Unterbodenschutz behandelt. So sieht der aktuelle Zwischenstand aus:


01. Sept. 2012

Ich habe eine Siebdruckplatte besorgt und sie für den Anhänger passend zugeschnitten. Wegen der innenliegenden Radkästen musste sie leider gestückelt werden. Anschließend habe ich die Räder gewechselt, die Schmutzfänger wurden angebaut und danach habe ich die Fichtenbretter zugeschnitten und angebracht. Zu guter Letzt wurden die Rücklichter, die Reflektoren und das Nummernschild angebaut.


04. - 08. Sept. 2012

Ringsrum wurden auf den obersten Brettern ca. 2 cm hohe Holzleisten angebracht, um die Lücke zum oberen Winkeleisen zu schließen. Anschließend wurden die Reflektoren, das Nummernschild usw. wieder abgebaut, um das Holz mit einer Lasur zu versehen. Nachdem die Lasur getrocknet und die Teile wieder montiert waren, habe ich in den vier Ecken jeweils eine Holzleiste angebracht zur Stabilisierung der Beplankung. Für die Kabel der Rückleuchten habe ich zwei Kabelschächte gebaut, außerdem habe ich um die Radkästen ein paar Abschlussleisten montiert.

Zu guter Letzt hat der Anhänger sogenannte Planenknöpfe bekommen, sodass die Plane nun von einem Gummiexpanderseil gehalten wird und nicht mehr mittels der alten Metalldrehverschlüsse.


17. Sept. 2012

Heute war ich bei der Dekra. Der Prüfer war von dem neuaufgebauten HP500 scheinbar sehr begeistert. Nach etwa 45 Sekunden hat er die blaue Plakette auf's Nummernschild geklebt. Lediglich die Fahrgestellnummer und die Reifengröße wurden überprüft.


Verkauf:

Mitte / Ende März 2013 habe ich diesen Anhänger verkauft, da er für den Trabant zu groß war und ich ihn nicht im Alltag herunterwirtschaften wollte. Der Anhänger ging an den selben Mann, der auch schon meinen gelben Wartburg im Juli 2012 gekauft hatte. Übergabe war am 20.04.13 an der Raststätte Taunusblick in der Nähe von Franktfurt am Main, wo die beiden Fahrzeuge dann zum ersten Mal wieder vereint waren.

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