Bereits als Kind gefiel mir der russische Kompaktwagen, der seinerzeit im Wolga-Automobilwerk "Wolschski awtomobilny sawod" (WAS) in Togliatti gebaut wurde. In den 90er Jahren, etwa um 1994/95 herum, hatten Karakulins diesen roten Lada Samara LS:

Immer, wenn Familie Karakulin und meine Familie sich trafen, wollte ich mit dem Samara mitfahren. Ich kann mich noch gut daran erinnern, wie ich auf einigen Fahrten hinten im Samara (meist auf der Fahrerseite) gesessen habe. Diese Erinnerungen und die wenigen Bilder, die noch von Karakulins Lada vorhanden sind, führten dazu, dass ich seit einigen Jahren mit dem Kauf eines Samara's liebäugelte. So kam es, dass ich in unregelmäßigen Abständen immer mal wieder die gängigen Online-Plattformen nach einem Lada Samara durchstöberte. Im Spätsommer / Herbst 2018 entdeckte ich eine vielversprechende Anzeige. Angeboten wurde ein Samara unter folgendem Titel:

Lada Samara 1100 G-Kat, Jahreswagenzustand, 9tkm, 2109, 5-türig


Die Anzeige ansich hörte sich genauso gut an, wie die Überschrift, sodass ich sie zunächst einmal unter meinen Favoriten speicherte. Am 21.10.2018 nahm ich per Mail zum ersten Mal Kontakt zu dem Verkäufer auf. Das Auto stand in Dachau bei München und somit über 500 km von mir entfernt. Nach einigen Mails und einem Telefonat bot mir der Verkäufer an den Lada über Allerheiligen mit nach Suhl zu nehmen, damit wir uns dort hätten treffen können. Da ich hin- und hergerissen war und somit den Kauf des ungesehenen Autos noch nicht 100%ig zusagen konnte, lehnte ich dieses Angebot zunächst ab. Hinzu kam, dass ich gern erst den Winter abwarten wollte, da es mir an einer kurzfristigen Unterstellmöglichkeit fehlte.


Da der Samara über den Winter nicht verkauft wurde, schrieb ich den Verkäufer am Abend des 26. Februar 2019 erneut an. Nach einigen weiteren Mails und einem Telefonat, konnten wir uns auf einen Preis einigen und darauf, dass der Verkäufer die HU vorab noch erneuerte. Im ersten Anlauf bestand das Auto die Prüfung durch die KÜS nicht. Ein fehlerhafter Bremslichtschalter, sowie zu hohe CO-Werte verhinderten dies. Nachdem die Mängel beseitigt wurden, erhielt der Samara am 07. März 2019 die neue Plakette.

Nach dieser guten Nachricht buchte ich für Jessica und mich direkt ein Zimmer im Gasthaus Pfeil in Bergkirchen, nahe Dachau. Die Besichtigung und ggf. Abholung des Lada Samara war für Sonntag, den 10. März geplant.


10.03.2019

Gegen 6:15 Uhr in der Früh starteten Jessi und ich in Richtung Dachau. Nach etwa 520 km erreichten wir unser Ziel um kurz nach 13:00 Uhr. Gemeinsam mit dem Verkäufer fuhren wir zu einer nahegelegenen Tiefgarage, wo der Samara untergebracht war. Das Auto machte auf den ersten Blick einen sehr guten Eindruck, welcher sich auch bei näherem Hinsehen bestätigte.
 Nach einer ausgiebigen Durchsicht starteten wir bei einem Kilometerstand von 9.307 km zu einer etwa zehn Kilometer langen Probefahrt. Es war wie eine Zeitreise in meine Kindheit, so als wäre die Zeit zurückgedreht worden und somit kam ich nicht drum herum das Auto zu kaufen. Nachdem wir das Geschäftliche geregelt hatten, fuhr Jessi in unserem Škoda Rapid vorweg und ich im Lada Samara hinterher zu unserer Unterkunft nach Bergkirchen.

Hier stellten wir den Samara ab und machten uns dann auf den Weg, um die nahegelegene KZ-Gedenkstätte zu besichtigen.

Es waren sehr interessante Eindrücke. Da aber das Wetter zeitweise leider nicht mitspielte, fuhren wir relativ schnell wieder zurück zum Gasthaus. An der gegenüberliegenden Tankstelle tankten wir den Samara noch für die Heimfahrt bei einem Kilometerstand von 9.326 km. Anschließend aßen wir noch bei Pfeil's zu Abend und dann ließen wir den Abend gemütlich ausklingen.


11.03.2019

Nach einer erholsamen Nacht frühstückten wir in aller Ruhe im Gasthaus und danach packten wir unsere Sachen zusammen. Dann kam es, wie es kommen musste: es begann heftig zu schneien. Innerhalb von Sekunden bildete sich eine zunehmend dicker werdende Schneeschicht auf unseren beiden Autos.

Wir beluden schnell unsere Autos, gaben die Schlüssel des Gästezimmers im Gasthaus ab und machten uns dann auf den Heimweg. Zu Beginn schneite es noch recht heftig, was im Verlauf der Fahrt allerdings nachließ. Nach rund sieben Stunden (inkl. mehrerer Pausen) erreichten wir gegen 15:15 Uhr Züschen. Der Samara hat seine "Jungfernfahrt" völlig problemlos und ohne Zwischenfälle überstanden.



12.03.2019

Heute wurde der Samara umgemeldet. Ab dem 01. April trägt er nun offiziell das Kennzeichen "HSK O 308" als Saisonkennzeichen von April  bis Oktober.


21.05.2019

Auf unserer zwölftägigen Reise durch die neuen Bundesländer haben wir heute unser letztes Ziel erreicht: Röblingen am See. Hier schließt sich der Kreis. Nach rund 25 Jahren steht mein Samara an gleicher Stelle, wie damals der rote 2108er von Klaus.


07.08.2020

Heute hat Uwe aus Pößneck unseren Samara abgeholt. Wir mussten uns leider wieder von ihm trennen, da wir voraussichtlich zum Beginn der Saison 2021 einen der letzten 444 Trabant 1.1 Universal bekommen. Diesen baut Uwe aktuell komplett neu auf. Näheres dazu wird sich in Kürze auf dieser Homepage finden.

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